30.05.2018

Was ist mit den Bienen los

GruppenbildDieser aktuellen Frage wollten sich die Bochumer Landtagsabgeordneten Carina Gödecke, Serdar Yüksel und Karsten Rudolph zuwenden und luden dafür am 04. Mai 2018 in den Stadtverband Bochum der Kleingärtner e.V. zu einem Vortrag und anschließender Diskussion ein, um die Ursachen und Auswirkungen des Bienen- und Insektensterbens zu erörtern.

Andreas Le Claire, Kreisvorsitzender des Kreisimkervereins Bochum, Imker und Tierwirtschaftsmeister im Fachbereich Bienenhaltung, erläuterte in seinem Vortrag zunächst die Geschichte der Imkerei, sowie Körperbau, Verhalten und Vielfalt der heimischen Bienenarten, um anschließend auf die Gefährdungen durch Umwelteinflüsse einzugehen. Le Claire sagte, dass die Hauptursache für Bienenschäden der Mensch sei und spricht von „multifaktoriellen“ Ursachen. Das Ende April von der Europäischen Union beschlossene Verbot dreier Pestizide aus der Gruppe der Neonicotinoide reiche nicht aus, wenn man den heimischen Bienenarten weiterhin Nahrungsquellen und Lebensraum wegnähme. Hier kritisierte Le Claire städtebauliche Maßnahmen, wie z.B. die Bebauung von Brachflächen oder das Abholzen von blühenden Bäumen – etwa Linden oder Esskastanien zugunsten von Platanen. Das Fehlen blühender Bäume würde  vor allem Wildbienen Nist- und Futtermöglichkeiten nehmen und er forderte das anwesende Publikum dazu auf, mehr Nahrungsquellen für Bienen zu schaffen, heimische Blütenpflanzen im eigenen Garten zu verwenden, Nisthilfen für Wildbienen aufzustellen.

In der anschließenden lebhaften Diskussion wurde neben den Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft auf die heimische Flora und Fauna ebenso die Verantwortung der Kommunen, Gartenbesitzer und Imker in den Blick genommen. Deutlich wurde in dem Meinungsaustausch auch, dass aktuelle Forschungsstudien die den Rückgang der Insekten nachweisen sich schnell vielen Kritikern gegenüber sehen, die ihre Ergebnisse anzweifeln bzw. negieren.

In seinem Schlusswort plädierte der Landtagsabgeordnete Karsten Rudolph dafür, in den Austausch mit Politik, Landwirtschaft, Verbänden und weiteren Experten zu treten. Die Landtagsabgeordneten bekräftigten, dass sie sich gemeinsam mit den Bochumern für die Artenvielfalt der heimischen Pflanzen- und Tierwelt starkmachen werden.

 

Käthe Wissmann
Öffentlichkeitsarbeit