30.04.2016

Bochumer Gartenfreunde bei der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Westfalen-Lippe

Am Samstag, dem 30. April, fand im Goldsaal der Westfalenhalle in Dortmund die Mitgliederversammlung des Landesverbandes Westfalen und  Lippe der Kleingärtner statt. Natürlich war auch eine Gruppe von Delegierten aus Bochum dabei. Neben verschiedenen Wahlen zu Vorstandsämtern und zahlreichen Grußworten und Vorträgen von Politikern und Ehrengästen fanden wir zwei Themen, die angesprochen wurden, besonders interessant:

  1. Das Projekt „Nadeshda“ in Weißrussland. Über dieses Projekt wurde ja in der Presse auch viel berichtet. Es wurde nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 ins Leben gerufen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Kleingärtner-Vereinen wurde ein Erholungszentrum für Kinder aufgebaut. Das Projekt wurde im Foyer dargestellt, und dem Direktor des Projektes in Weißrussland wurde die „ Große Goldene Ehrennadel“ verliehen. Einigen ist sicher nicht bewusst, dass Gartenfreunde so schnell und unbürokratisch beim Aufbau mitgeholfen haben.
  2. Der Minister des „Umweltministeriums“ NRW, Johannes Remmel, hob in seinem Vortrag die besondere Bedeutung der städtischen Gärten für Artenvielfalt, Klima- und Naturschutz und Erholung der Bevölkerung hervor. Aus seiner Sicht werden die Kleingartenorganisationen auch recht großzügig mit öffentlichen Mitteln unterstützt. Der Vorsitzende des Landesverbandes sieht dies aber nicht so. Zwar erhalten die Verbände öffentliche Mittel, diese sind aber seit Jahren rückläufig. Das ist doch spannend, wie verschieden die Wahrnehmungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln sein können...

Vor Beginn der Versammlung und beim gemeinsamen Mittagessen gab es die Möglichkeit des Austausches mit Gartenfreunden aus anderen Stadtverbänden. Es ist schon interessant, wie vielfältig das Kleingartenwesen ist, was für unterschiedliche Menschen es anzieht, und welche spannenden Ideen und Möglichkeiten der Verbindung von Kultur, Garten, Lernen, Zusammenhalt es bietet. So gab es unter anderem ein interessantes Gespräch mit einem Künstler aus Münster, der die Freie Gartenakademie ins Leben gerufen hat. Sein Info-Stand war mit blühendem Rotkohl dekoriert – sehr auffällig, und sehr individuell...

Es machte Spaß, an einer Mitgliederversammlung des Landesverbandes teilzunehmen, über den eigenen „Tellerrand“ hinauszuschauen und mitzubekommen, was andere Gartenvereine und –verbände so bewegt.

Nachmittags besuchten wir dann noch eine Kleingartenanlage in Lütgendortmund. Es gab sehr leckeren Kuchen, und anschließend eine Führung durch die Anlage, durch die in einem Wald liegt und durch die der renaturierte Bövinghauser Bach fließt. Diese Anlagen, die ein Stück Kultur in der Wildnis sind, bieten viel Anregung. Es gibt doch kaum etwas Schöneres und Artenreicheres, als eine vom Menschen liebevoll gestaltete Naturlandschaft, in der wilde und gepflegte Bereiche sich durchdringen, sich gegenseitig ergänzen und beide zu ihrem Recht kommen.

Kirsten Eichberg, Schriftführerin